Revox B251 – Stabi – Volume – uC – Revision Teil 2

Einleitend einige Worte, die grundsätzlich die Revision betreffen.
Ein Freund des “Komplett-Tausches” bin ich überhaupt nicht.
Das ist in der Regel gar nicht notwendig, verändert den klanglichen Charakter des Gerätes und kann u.U. auch Schaden anrichten.
Deshalb geht es auch hier mit Nachdenken und Studium des Stromlaufplanes zu Werke.
Ganz wichtig: im Endstufenbereich sind die Halbleiter seinerzeit aufwändig gematcht worden. Die sollten belassen werden!!

Im Nachfolgenden werde ich Platine für Platine angehen, und zeigen, wo ich etwas getauscht habe.
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass “blaue” Kondensatoren (bei mir Fa. Phillips) als Elkos jenseits von gut und böse sind. Zum Teil beträgt die Abweichung 90%!! Gemessen wird hier mit einer LCR Brücke.

Revox B251 Revision Stabilisationsboard
…. der Elko sollte 100uF haben…

Hingegen sind die Elektrolyt-Kondensatoren der Fa. Roe in Ordnung und dürfen belassen werden.
Halbleiter habe ich allesamt belassen, zumal das Gerät ja vor der Revision funktionierte.

Die Platinenqualität schwankt erheblich. Zum Teil sind sie noch einlagig, andere aber auch zweilagig. An den Stellen, wo es richtig heiss wurde, haben sich tatsächlich Lötaugen und Bahnen vom Träger gelöst. Also VORSICHT!!

….Hitzewirkung durch 2 Vorwiderstände

….trotz behutsamsten Entlötens heben die Bahnen sofort ab. Nur die alten Widerstände hatte sie noch gehalten…..

Das Entlöten sollte sehr behutsam und mit der vertrautesten Technik erfolgen. Ideal wäre eine Entlötstation – aber die hat ja nun nicht jedermann stehen.

Nach dem Tausch sollte JEDE LÖTSTELLE nachgemessen werden bezüglich Durchgängigkeit und evtl. Kurzschluss zur Umgebung.

Reinigung:
hier verwende ich sparsam Spiritus und reinige umgehend jede Lötstelle. Flussmittelreste haben auf revidierten Platinen nichts zu suchen…..

Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit der Ultraschallreinigung. Das habe ich aber bei diesen filigranen Platinen gelassen, und statt gessen mit Druckluft, Q-Tip und Zahnbürste gereinigt.
Der Preis: nicht alle altersbedingten Schmutzreste verschwinden…..

Und nun geht es los mit der

Stabilisitationsplatine PCB 1.725.811.11

Auf dieser Platine sitzen jede Menge positiver und negativer Spannungsregler (LM317, 337). wie nach Datenblatt zu erwarten sind vor und hinter dem Regler Elko’s und Folien verbaut.
Die Philips müssen alle getauscht werden, die Roe (gelb) nicht.

…..getauschte Elkos (blaue Panasonic) und neue Widerstände an der Soffittenbeleuchtung

Eine Besonderheit:
an der Stelle, wo die 50V für die Soffittenbeleuchtung abgegriffen werden, sind Vorwiderstände (je 56 Ohm) so heiss geworden, dass auf der Lötseite sich die Lötaugen und Leiterbahnen gelöst haben.
Ausserdem scheint die Belastung nicht zu reichen (1W).

Nach Auslöten habe ich zwei 120Ohm Widerstände parallel verdrahtet, und so den Werte annähernd gehalten, aber vor allem die Belastbarkeit erhöht.
Die Widerstände liegen “in der Luft” und sind bis zur Ihren Endpunkten verdrahtet, also Ersatz der Leiterbahn.

Ich hoffe, dass es damit Ruhe gibt, und die Platine nicht weiter belastet wird.

Volume-PCB 1.725.710.81

Auf dieser Platine werkeln deutlich mehr Klein-Elkos, die Platine ist zweiseitig ausgelegt und robuster zu löten.

…das Volumeboard nach der Überarbeitung. Reichlich Schmutz und Staub entfernt….

Alle Phillips müssen raus, und das ist etwas mühsamer. Werden sie nicht getauscht, wird u.a. die Klangregelung nur eingeschränkt laufen, da diese Elkos leider im Signalweg liegen.

….gereinigte Unterseite und kontrollierte Lötstellen

Die leicht rastenden Potis der Klangregelung habe ich erst gängig machen müssen, nun funktionieren sie aber wieder.

Infrarot Platine PCB 1.725.730.00

Das Ausbauen ist fummelig, da die Gefahr besteht, dass Kunststoffnasen abgebrochen werden.
Ein leichtes Einbiegen des Schirmblechs macht den Ausbau einfacher.
Die Miniplatine sollte in das Gehäuseinnere geschoben werden, also nicht versuchen herauszuziehen…..

Auf der Platine müssen nur 2 Elkos und eine Folie getauscht werden, nachdem die Schirmung entlötet worden ist.

Alles rasch erledigt…..

Weiter geht es mit Teil 3: Optik – Inputboard – Mikrokontrollerboard