Der audiophile PC – gibt es so etwas??

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Angeregt durch lebhafte Stammtischdiskussionen und die Neuigkeiten auf Ralph Stens Seite habe ich dank eines “liegengebliebenen” mainboards samt i3 Prozessor und etwas Speicher an das Projekt gemacht, um mal zu schauen, was an dem Thema WIRKLICH dran ist.

Um was geht es?
Ich will es mal versuchen laienhaft darzustellen.

Beim Abspielen digitaler Musikinformation – so wie sie halt von CD o.ä. kommt – liegen die Musiksignale als Bits und Bytes mit entsprechender Auflösung vor.

Nun könnte man meinen, dass das dann doch eine eindeutige und unmanipulierbare Angelegenheit sei? Richtig, was die Dateninformation und das Dateinspeicherformat angeht, nicht aber die Wiedergabe.

Bei der Wiedergabe liegt der Hase im Pfeffer.

Die Bits und Bytes müssen transportiert, verarbeitet und gewandelt werden. Bekannterweise wird hier ein mal höherer mal weniger hoher Aufwand betrieben, je nach Preisklasse, Alter und Wandlertechnik.

Werden die Daten vom CD Player abgespielt, erfolgen die ganzen Prozesse “on the fly”, das Ergebniss muss ja gleich vorliegen. Neben der Mechanik des Laufwerkes (!!) spielt die Wandlertechnik ein grosse Rolle.

Nun habe ich wieder ein Schlüsselerlebnis gehabt:
die gleiche CD wurde gerippt und auf einem Netzlaufwerk abgelegt, und über einen externen Digitalanalogwandler (DAC) wiedergegeben. Dreimal darf geraten werden, was besser klang? Die gerippte flac Datei!

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Nun ist aber der Rechner, der die Daten “abholt” und dem DAC zur Verfügung stellt, erst mal kein Spezialarbeiter sondern ein Massenarbeiter. Unzählige, im Hintergrund laufende Tasks und Prozessen bremsen ihn bei der audiophilen Kernarbeit aus.
Nimmt man ihm diese Zusatzarbeiten ab, liefert er den Datenstrom vollkommen anders und hörbar anders ab.

Also ran an den Speck:

man nehme

– 1 ausgedientes Board (ASUS P8H67)
– 1 i3 quad Prozesor mit LEISEN Kühler
–  8 GB RAM
– 1 kleine SSD (das System braucht nur ca. 20 GB)
– 1 einigermassen angesprechendes Gehäuse samt LEISEN Netzteil

als Software:

– Windows 2012 Essential R2 (1 Rechner Variante erst mal für 360 Tage Testversion kostenlos downloadbar nach Registrierung bei Microsoft)

Audiophil Optimizer (der entschlackt das System auf absolutes Minimum, schaltet mehr als hundert nicht benötigte Prozesse ab, ermöglicht erst das Kernelstreaming,…..) (kostenpflichtig)

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JPlay (hier werden die Daten hochwertig als ASIO Strom gestreamt) (kostenpflichtig)

images

– aktuelle JAVA Version (kostenlos)

MinimServer als “Datenbank” (kostenlos)

minimforum
Linn Kazoo als iPad App und Bedieninterface (kostenlos)

linn 

Der kleine Rechner wird wie gewohnt zusammengebaut, ein DVD LW nur zur Installation, ebenso ein leerer USB Stick.

Zunächst wird das Betriebssystem Standardmässig als GUI Version installiert.
Dann habe ich erst mal alle Updates heruntergeladen (194 Stück!!) und anschliessend die SSD geklont (falls bei der Installation was “über die Wupper geht”).

Nach dieser Basisinstallation ging es in folgender Reihenfolge weiter:

– Netzwerk mit statischer IP konfigurieren
– den DAC Treiber einspielen
– Java installieren (für MinimServer)
– Minimserver einrichten und konfigurieren
– jplay zunächst als Testversion

Auf dem iPad habe ich dann 2 Linnprodukte installiert, das erwähnte Kazoo und das etwas ältere Kinsky.

Bis hierhin also alles betriebssystemnahe Installationen.

Und erst, wenn das alles reibungslos läuft, kommt der AudiophilOptimizer zum Einsatz. Zuvor habe ich die Platte noch einmal geklont!!

Ohne näher auf den Optimizer einzugehen, er zieht dem System alles aus, was es nicht benötigt, um nur Audiodaten abzuspielen. Und das RADIKAL!!

Das sogenannte Kernelstreaming wird freigemacht, alles nicht notwendige weggeschaltet,……. Hier steckt eine grossartige Programmierung mit extrem viel KnowHow im Projekt, um das Musikhören digitaler Art auf ein vollkommen neues Niveau zu bringen.

Am Ende steht ein Rechner vor einem, der in ca. 15 Sekunden ab BIOS Meldung bootet und in 3-5 Sekunden heruntergefahren ist. Angeschlossen in dieser Single-PC-Version nur Stromkabel, USB Kabel und Netzwerkkabel.

Und das Ergebnis: Ein neues Hörerlebnis!
– die Musik kommt erst mal “sanft und musikalisch”, so wie ich es analog gewohnt bin
– die Wiedergabe ist sehr viel detailreicher, so dass bei “älteren Aufnahmen” das Bandrauschen mehr oder weniger vernehmlich zu hören ist oder die Bewegung von Musikern vor dem Mikrofon (u.a. A.Mutter Violine)
– die Räumlichkeit stimmt und kann sogar in jplay verändert werden (Inversion der Signale)
– das Hören ist wesentlich entspannter, als ich bis dato aus digitalen Quellen gewohnt war

Das Projekt hat Spass gemacht, wenngleich ich 4 Installationen gebraucht habe, da ich mit der Audiodatenbank experimentieren musste und keine klassische uPnp Lösung wollte.

Wer also seinen digitalen Musikschatz hörtechnisch veredeln möchte, ist hier auf der richtigen Spur.

Quellen und Hinweise:
Webseite rstaudio.de
Microsoft.com
forum aktives-hoeren
highendaudiopc
jplay Software

P.S.: Nachtrag nach 4 Tagen Hörens:

Gäste sind sprachlos vor den Anlage sitzen geblieben, haben automatisch die Augen geschlosssen und das Hörerlebnis genossen. Immer wiederkehrender Kommentar:……so habe ich Musik noch nicht gehört!

P.S.2: Manches Problem(chen) war hasugemacht, deshalb ein paar Tips zur Netzwerkoptimierung

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