Die Restauration hat mir eine völlig neue und bis dato nicht erschlossene Technik gezeigt aber auch das eine oder andere Problem.
Wie bei Pionierpojekten üblich, haben sich Fragen ergeben, deren Lösungen ich hier aus ganz persönlicher Erfahrung gerne öffentlich mache:
Brummen
Für ein empfindliches Ohr – und ich habe solche – ist jedes Ruhenebengeräusch ablenkend und „nervig“
Sollte also nach der Restauration eines oder mehrere Panels Ruhegeräusche oder andere Problem (e) machen, bitte Ruhe bewahren und in folgender Reihenfolge checken:
– die EHT Einheit sollte zuverlässig die Spannungen liefern, die vorgesehen sind. Ausserdem ist die Modifikation mit Neon NE2 Glimmlampen sinnvoll, um Fehler besser einzugrenzen
– die Einspeisung auf die neu beschichteten Panels ist nicht unkritisch und kann unerwartete ein Problem machen. Die hierfür verbliebenen Nieten sind teilweise oxidiert und haben an den Einspeisestellen unter Umständen keinen zuverlässigen Kontakt.
Deshalb von der EHT Einspeisung (Lötösen-Kabel) auf die Kupferbahn im zusammengeschraubten Zustand messen. Es sollten überall 0 (NUll!!) Ohm Durchgang sein.
Ich habe von der Kupferbahn durch die Ösen einen schlanken Streifen Kupferfolie nach aussen gezogen, um den Kontakt zu verbessern.
– beim Verschliessen der Panels darauf achten, zuvor die Kupferbahn von Fingerabdrücken etc. zu reinigen (Alkohol)
– der Schraubenzug sollte gleichmässig sein und einen gewissen Restwiderstand der Mutter aufweisen – bevor das Plastikgewinde „schlapp macht“. Dies gielt auch für die M3 Schrauben, mit denen mittels Filzring die Staubschutzfolie auf den Stator gezogen wird. Die Folie hält das in geschrumpften Zustand locker aus!!
– die Staubschutzhüllen sollten gute Spannung haben, ggfls. mit dem Fön noch einmal „nachschrumpfen“ – aber Vorsicht, dass keine Löcher entstehen.
– die BIAS Einspeisung erzeugt auf Grund veränderter Widerstandswerte gegenüber der Originalbeschichtung manchmal ein mehr oder weniger deutliches „Brummen“, engl. „buzzing“ oder „humming“.
Hier hat sich der Tip von Sheldon Stokes bewährt, den Ladestrom zu begrenzen.
Im Treble Panel habe ich 5 x 2,2 MOhm in Reihe gelötet und in Schrumpfschlauch verpackt, und direkt hinter der EHT Platine „eingeschleift“. Gleiches im Basspanel mit 22 MOhm. Seit dem ist völlige Ruhe vor Brumm ohne Einfluss auf den Frequenzverlauf.
Hier der O-Ton von Shedon Stokes:
The original Quad ESL did not have any way of limiting the total charge on the panels over the time-constants of the audio band covered. For most linear performance an Electrostatic cell should have the diaphragm charge be constant over the whole period of an audio wave. This is easily done by placing a high value resistor in the bias supply line that charges the diaphragm. This limits the speed at which a panel will charge or discharge and also limits the charge migration to and from the panel as the diaphragm is being driven. The original panels rely on a very high diaphragm resistance to limit charge migration. This can have problems over time as the already very resistive coating ages. Rebuilt panels using the techniques described here have lower resistance diaphragms than the originals, and thus bias limiting resistors are added to the bias leads, as shown in figure 8.12. A good ballpark value of bias resistor values is for the pair of bass panels and for the treble panel. The resistors shown here are 5% carbon film resistors. They are soldered in series and heat shrunk to the end of the treble and bass panel bias leads. The other end of the resistor strings are soldered to the power supply as shown in figure 8.13. The ground wire from the input transformer is also soldered to the power supply. Care should be taken when soldering the power transformer not to damage the bass panel dust cover. After the three connections are soldered to the power supply, it can be bolted to the frame using the original hardware.
Verschliessen der Statoren und Panels
Die Materialwahl nimmt m.E. Einfluss auf die Restleitfähigkeit und damit Restbrummfähigkeit der Konstruktion. Ein unangenehmes Problem!!
Zum Verschliessen des Randbereiches der Statoren eignet sich breiter transparenter Tesafilm. Die Klebefläche ist weniger leitfähig als Gafferband. Die Ecken habe ich mit Gewebeband aus dem EDV Bereich verstärkt.
Der Verschluss der Panels erfolgte mit schwarzen Gafferband der Firma Tesa. Im Bedarfsfall lässt es sich relativ gut ohne Beschädigung der Staubschutzfolie entfernen.
Quellenverweise:
Electrostatic Loudspeakers By ER Audio
The Quad ESL – Home
Stewart Penketh Element Repair Page
Quad ESL Mods
RStAudio.de – DIY Audio Homepage