Ein Geheimnis des wunderbaren Klangs des Masselaufwerks ist neben den Modifikationen einen penible und sorgfältige Aufstellung.
Hier beschreibe ich einmal, wie ich es mache.
Der Fat Bob neigt von je her zum “Klingeln” und empfindlicher Fortleitung von Stellflächengeräuschen.
Dies ist ein wesentlicher Kritikpunkt aller “Gegner”.
Bei mir steht er derzeit auf einer 40mm Multiplexplatte im Rack (dazu ein eigener Artikel später).
Die erste Entkopplung ist eine Gummischrotmatte für Waschmaschinen aus dem Baumarkt.
Noch besser ging eine Luftentkopplung mit Gummischläuchen, Modell Fahrrad. Aber da musste ich ständig den Luftverlust ausgleichen.
Auf der Antidröhnmatte liegt eine fette Schieferplatte, die 4 cm dick ist und einiges auf die Waage bringt.
Auf diese “Compoundfläche” wird das Grundchassis des FatBob aufgestellt.
Da die Originalfüsse gegen spezielle Entkopplungsfüsse (J.Bohn) ersetzt sind, erfolgt mittels Libellenwaage eine penible Ausrichtung ins Wasser.
Anschliessend werden alle 3 Füsse gekontert (ganz wichtig!!)
Das Geheimnis der Füsse ist eine kluge Entkopplung ohne zu starke Bedämpfung.
Das Geheimnis des Fusses gebe ich hier nicht preis.
Aber soviel: er sieht gut aus und funktioniert super!!!
Nun wird der massive Teller aufgelegt und nochmals feinjustiert.
Und nun die Besonderheit:
eigentlich wird der Fat Bob über einen Subteller und ein Rundgummi betrieben.
Da ich nach zahlreichen Beobachtungen und Diskussionen aber der Meinung bin, das das eine suboptimale Lösung darstellt, habe ich zum Antrieb des Haupttellers über einen Tape-String gegriffen.
Man sieht auf dem Foto, wie das Vorspannband die gesamte Tellermasse umfasst und antreibt.
Die Motordose steht relativ weit entfernt (siehe eigenes Thema), und die Messung über eine magnetgekoppelte Hallsensormessung (Eigenentwicklung) bestätigt dies:
Der Gleichlauf ist um Klassen besser geworden.
Ich verrate die Gleichlaufwerte de Originals hier nicht, aber mit dem neuen frequenzgereglten Netzteil, der magnetgekoppelten Drehzahlmessung/Steuerung und dem Tapeantrieb hat der Fat Bob erheblich gewonnen.
Doch weiter zur Aufstellung:
Nach Auflage des String wird die Motordose “ins Wasser” gebracht. Auch hier ist eine Libbellenwaage dienlich.
Zu aller letzt wird die Motordose auf passende Stringspannung gesetzt und es geht an die Justage der Tonarme.
Noch ein Wort zum Pulley:
es ist nicht ballig gedreht und hat auch keine Anlaufbegrenzung.
Durch die Justage der Motordose kann der String ganz einfach exakt auf Pulleymitte gesetzt werden.
Danke an Jürgen Bohn für das Drehen des Pulley und die unermüdliche Diskussion über die Vorteile dieser Antriebsart.
Die Justage der Tonarme erfolgt nach Herstelleranleitung.
Mein Fat Bob verfügt über 2 Basen, auf denen der AAA Forumstonarm mit einem Ortofon Valencia und der Moerch DP6 mit einem vandenHul Colibri läuft.
Beide Systeme klingen fantastisch, jedes hat “seine Musikart”.
Einmal in dieser Weise aufgestellt dürfte der Fat Bob mit den Modifikationen kaum zu schlagen sein.
November 2016