Revox B251 – Optik – Inputboard – Mikrokontrollerboard – Teil 3

Bevor es mit dem Inputboard weitergeht, eine kleine optische Verschnaufpause. Mir geht nach geraumer Zeit Entlöten/Neubestücken die Puste aus, und es muss einfach etwas anderes gemacht werden.
Vor dem Inputboard also Kosmetik – des Restaurators Lieblingsbeschäftigung??

Reinigung und optische Aufbereitung

Dieser B251 hatte sicher schon bessere Tage gesehen, musste wohl Umzüge, Anstreicharbeiten und anderes über sich ergehen lassen.
Mit anderen Wort: der Zahn der Zeit hatte genagt.

Es ist beim Aufbereiten immer die Frage schnell oder gründlich?
Wenn schnell, dann hätte ich – auch die Platinen – ins Ultraschallbad getan. Aber diesmal traute ich mich auf Grund der Filigranität und der vorliegenden Informationen nicht.

Also händisches Reinigen der edel wirkenden zeitlose Knöpfe, der Frontplatte, des Displayglases, usw…..
Für alles eine eigene Reinigungsprozedur mit Mitteln, die sich über die Jahre bewährt haben.

Revox B251 Display
….das schaut schon mal viel besser aus – ist aber nicht das Endergebnis

Q-Tip, Mikrofaser, Zahnbürste sind alles willkommene Helfer.

Etwas besonderes ist die Glasfront, hinter der das Display liegt. Ich möchte die Beschriftung möglichst original lassen.
Das heißt in diesem Fall: ein Tausch oder ein Trick??
Für die Methode Wasserschiebefolie sprach einiges, und so habe ich es versucht…..

Aber auch der Rest strahlte dann in neuen Glanz, und Dank einiger spezieller Verfahren, sind sogar erhebliche Teile der Kratzer verschwunden.

zeitlos und typisch Revox in frischen Glanz
Revox B251 Front
….die grossen Kratzer, vor allem unten, sind raus. Ein “Beinahe-Neuzustand”……
B251 - Rückfront
….kann sich sehen lassen…
Inputboard 1.725.700.11

Gleich vorweg: hier wird am meisten ersetzt.
Es sind fast alles 100uF/25 Elkos, die bei vereinzelten Nachmessen eine Restkapazität zwischen 2 – max. 25uF hatten.
Hier gehört der Bestückungsplan dazu, um die Polarität sicherzustellen.
Zusätzlich markiere ich mit einem feinen Edding IMMER die Minusseite auf der Platine.

Diese Platine ist robust und scheint die technisch Beste des ganzen Gerätes zu sein.

Aber es sind dutzende von Elko’s, und zusätzlich ist Platine massiv verschmutzt. Es braucht Zeit…..

Revox B251 Inputboard
…hier wartet viel Arbeit…..
….Teilbestückung – die reinigung zeigt, wie weit man ist…
….frische Elko’s, vorher den Minuspol auf der Platine mit Punkt markiert – wo ist der Fehler??

Am Ende waren es exakt 30 Elektrolytkondensatoren, an deren Stelle jetzt Panasonic’s glänzen dürfen.

B251 - revidiertes Inputboard
….das revidierte Inputboard… Die glänzenden sind die Panasonic Elko’s…

ACHTUNG – FEHLER IN REVOX DOKUMENTATION – ACHTUNG

In der mir vorliegenden Dokumentation ist im Stromlaufplan des Servicemanuals der Kondensator C501 verkehrt herum gezeichnet (der MINUSPOL muss zur Basis des Transistor Q502) !!!

Und im Bestückungsplan ist die “Korrektur” Diode falsch gezeichnet: sie muß auf die Minusseite des dort korrekt gezeichneten C501.

….. falsch, die Anode muss an den Minuspol von C501

Die fotografische Dokumentation hat es gezeigt, als ich die Polaritäten der Elko’s nochmals geprüft habe.

….auf dem Kopf stehend – so war die Diode korrekt verdrahtet, bevor revidiert wurde

Gut, wenn man es mit der Kamera VORHER festgehalten hat…..

Mikrokontrollerboard 1.725.721-12

Hier sind es nur 5 Elko’s, das Warten eines Trimmers und Reinigen der Lötseite.
Die Platine ist einseitig und wieder mit Vorsicht zu geniessen. Sie stammt übrigens aus dem Hause Studer…..

Zwischenstand

Das war es erst mal mit der Revision aus dem “Bestand”. Nun muss ich auf die Post warten, bevor es weitergeht mit Netzteil und Endstufe.

Und das ist der sicherlich herausfordernde Teil, mit dem die Reparatur fallen oder steigen wird.

….die bisherige Ausbeute

zum Teil 4 – Netzteil – Endstufe – Biasboard

 

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