Im letzten Teil erfolgt nun der definitive Zusammenbau und die spannend erwartete Inbetriebnahme der Quad ESL 57.
Zunächst geht es an den Verschluss der Panels mit den Staubschutzhüllen. Das kann ein wenig trickig werden, da keines der guten Teile absolut plan geblieben ist.
Eine 3. + 4. Hand können hilfreich sein. Der Unterschied zwischen Hochton und Bass ist der, dass die Verkabelung beim Hochtonpanel seitlich ausgeführt wird und beim Bass DURCH die Staubschutzfolie.
Zum Verschliessen habe ich 50mm breites Tesa Gaffa Band verwendet.
Vor mir stehen dann die somit komplett revidierten Panels.
Zunächst wird das Hochtonpanel mittig vorsichtig im Rahmen aufgestellt. 2 Führungsstifte sichern die Position.
Es findet später sein Widerlager an den Innenseiten der Basspanels und ist oben elastisch beweglich.
Dann wird das 1. Basspanel vorsichtig links vor das Hochtonpanel geschoben und nach einigen Zentimetern hinter 2 Aluhaltewinkel geschoben.
Für die letzten Millimeter muss das Panel von hinten nach vorne “verbogen” werden, , damit es seine endgültige Position findet.
In gleicher Weise ist das 2. rechte Basspanel einzubringen.
Ich habe die Panels so postioniert, dass sie zu allen Seiten “Luft” haben und das Hochtonpanel wirklich zentral steht.
Schliesslich werden im Zwischenraum der Panels oben und unten die früher entnommenen Haltebrücken erneut befestigt.
Es geht auf der Rückseite weiter. Hinter den Basspanels werden 2 Stück kräftiger 3er Lüsterklemmen montiert, an die die Basspanelverbindungen eingebracht werden.
Als nächstes wird die neue EHT Einheit mit den Neonlampen eingebracht. (Bilder folgen später) und von unten mit den M5 Schrauben befestigt.
Das Hochtonpanel wird seitens des EHT Anschlusses auf die neue Platine geführt, alle anderen Kabel werden in der Audio-Unit verlötet, die zu diesem Zweck noch einmal Kopfstehen muss.
Es erfolgt dann die Restverdahtung und das fixieren der Audioeinheit mit M6 Schrauben.
Ohne Frontgrill schaut es dann so aus:
….und hier die Rückansicht:
Dann Stunde der Wahrheit:
die Quads gehen ans Netzt – Einschalten – leises kurzes Knistern – ansonsten Stille.
1 Stunde Geduld, solange benötigen die Panels mindestens bis zum Laden.
Die Neon Lämpchen blinken abwechselnd im 4 (Bass)- 15 (Hochton) Sekunden Rhythmus. Ein gutes Zeichen.
Dann Musik:
was für ein überwältigender Eindruck.
Die Quads laufen, und wie!!
Die Musik löst sich vom Lautsprecher, tolle Räumlichkeit, “schneller” Klang, sogleich fabelhafte Musikalität.
Das hatte nichts mehr mit dem beschädigten Paar zu tun.
Staunend bin ich Sitzen geblieben und habe eine Platte nach der anderen aufgelegt. Es ist einfach super!!
Aber ich wollte es nun genau wissen.
Vor der Restauration hatte ich die defekten Quads in Kombination mit einem Ripol gemessen.
Der Kurvenverlauf zeigt den Hochtoneinbruch bei 4 kHz, der sich bis 20 kHz immer weiter fortsetzte.
Im Bereich zwischen 100 – 400 Hz eine Senke bis fast -4dB, vor allem auf dem linken Quad. Das war der “Brandfleck”.
Nach der Restauration dann ein ganz anderes Bild:
Nahezu linearer Verlauf von 100 Hz bis 16 kHz. Die Unterschiede sind verschiedene Bedämpfungen und Raummoden im Tieftonbereich.
Eindrucksvoll spiegelt die Messkurve das Restaurationsergebnis wieder. Das hat alles sehr sehr gut geklappt.
Quintessenz:
für 150 € Material, mit viel Zeiteinsatz und dem richtigen Material und Werkzeug spielt jetzt eine Quad, die nach Ansicht von Experten besser ist, als das Original.
Es lohnt sich, diesen Weg zu gehen, und als stacked Version höre ich nun Musik in einer Qualität wie nie zuvor.
Danke an Ralph Stens, der mich stetig ermutig hat und an Rob Mackinlay für seine fortwährende Unterstützung per mail.
Thank you so much, Rob!!
Quellennachweise:
The Quad ESL – Home
Electrostatic Loudspeakers By ER Audio
RStAudio.de – DIY Audio Homepage
Audio Haven | Quad
Stewart Penketh Element Repair PageDuPont Teijin Films Europe – Home – DuPont Teijin Films
Quad ESL Serial Numbers