MTA – Amp 7 Watt SE nach F. Blöhbaum

D3C4436MTA Aufbau

Nach dem Erfolg der wunderschönen Vorstufe hatte mich das MTA Fieber endgültig gepackt. Was wäre, wenn ich die wirkungsgradstarken Altec 804 mit einem Amp nach dem MTA Prinzip beschicke??

MTA Aufbau Skelett Endstufenplatine

In einem der Grundlagenartikel von Frank Blöhbaum taucht ein “Geheimtip” auf, der mir genau ins Konzept passte:

– noch mit “erträglichen Anodenspannungen“” betreibbar
– als Amateur noch nachbaufähig
Röhrentypen sind (noch) vernünftig verfügbar
– Verwendung von “Standard”- Netzrafo und Ausgangsübertrager (Fa. Reinhöfer©)

Um es vorwegzunehmen:

Es werden keine Schaltpläne, auch keine Auszüge veröffentlicht!
Auch Platinenlayouts wurden ausschliesslich eigenständig für meine Nutzung auf eigener Fräse angefertigt, also bitte keine Anfragen.
Alle Rechte, auch in Auszügen, liegen bei Frank Blöhbaum!!
Die Grundlagenartikel sind gegen geringes Endgeld herunterzuladen!

Mit der Schaltungstopologie war ich durch den Nachbau des Pre-Amp einigermassen vertraut, also ging es frisch ans Werk.

Zu erst wurden bei Reinhöfer der passende Netztrafo und die AÜT’s geordert, da das ca. 3-4 Wochen Fertigungsdauer brauchte.

Details MTA Aufbau Netztrafo Übertrager MTA

 ….das Netztrafomodul kopfliegend. Der Trafo ist vorbildlich beschrifet…

Von den eigentlichen Endstufenmodulen kommend wurde gezeichnet, die Stromlaufpläne übertragen und das Layout gestaltet.
Da ich die Röhren “über Bord” haben wollte, und alles kompakt ausfallen sollte, ging es planerisch und bautechnisch ans Eingemachte.

Heraus kamen folgende Einheiten:

Einschaltmodul mit Relaissteuerung und Bereitstellen von 2 x 6V DC Digitalspannung
2 Netzteile mit RC Filterung und Ausgabe von +380V DC mit hohen Siebfaktor und 2000uF Gesamtkapazität
– 2 Netzteile für -150V Negativspannung
2 Endstufenmodule mit 2 Oktalfassungen über Bord
– also ein konsequentes Doppelmonoprinzip (bis auf den Netztrafo)

MTA Netzteil mit Ladekondensator und Siebelkos

Endstufenplatine von Röhrenseite

 …..das Endstufenmodul….

Der gesamte Verstärker steht auf einer Fläche von 35 x 35 cm.

Die AÜT’s sind auf Montageblechen nach den Angaben von Reinhöfer© eingepasst. Diese Montagebleche sind ihrerseits auf dem easy-Profil© auf Distanz montiert.
Damit ist eine ausreichende Wärmeabfuhr gewährleistet und die 3 Reinhöfer© können nach Lösen von jeweils 4 Schrauben einfach “zur Seite gelegt” werden. Das ist zur Revision sehr hilfreich!!

Nachtrag 18.2.2018:
durch Verlagern des Netztrafo in die “äusserste Ecke” und der AÜT’s zur Gegenseite waren Brummfreiheit dieses MTA Typ erst zu erzielen.

Nachfolgend einige Details, die ich als Anregung gerne weitergebe, da sie das Bauen und spätere Revidieren erheblich erleichtern.

Da die Röhren sehr stramm in den Fassungen sitzen, war mir der Röhrenwechsel der von oben auf die Platine gelöteten Fassungen suspekt.
Zu schnell löst sich eine Lötstelle und dann hat man den Schlamassel.
Da die Belton© Fassungen ein M3 Gewinde haben, war das Thema bald gelöst:
eine durchgehende Aluplatte wurde passend auf die Höhe und den Ausschnitt der Fassungen gefräst und mit M3 Schrauben fest mit den 4 Fassungen verbunden, die Ihrerseits auf hohen Distanzhaltern (Nylon(!!)) auf dem Grundbrett stehen.

Roehren über bord in stabilen Belkin Fassungen

Durch die Verschraubung geht beim Röhrenwechsel/-tausch die gesamte mechanische Energie in die Deckplatte und nicht auf die Lötstellen oder Platine……..

Alle Verbindungen wurden als Steckverbindungen ausgeführt, so dass schnell revidiert und/oder getauscht werden kann.

Steckadapter zum raschen "Zerlegen" zwecks Wartung

 …………2 kleine Aufnahmeplatinen: der 4 Poler für den AÜT, der 2 Poler für die Lautsprecheranschlüsse, aufgehängt am easy-System©

Der Rahmenbau erfolgte mit dem ‘easy Profil System‘, dass ich bereits in der V69a verwendet hatte.

 Aufbau seitlich

 …die Seitenansicht: vorne das eigentliche Verstärkermodul, hinten die Netzteile und die Aufnahme für AÜT und Netztrafo…

Aufbau Rückfront

 …..die Rückansicht mit den “Huckepack-Platten”, in den AÜT und Netztrafo ruhen. Die Seitenwangen des Gehäuses sind noch in der Planung…..

Ergebnis des MTA Verstärkers:

– ein phänomenal kontrollierter, satter Bass
– insbesondere bei Klassikaufnahmen werden Celli, Kontrabässe und Bratschen(!!)  sauber dargestellt

– ein klares, differenziertes, aber dabei sehr musikalisches Klangbild
druckvoll ohne nervös zu wirken

Ein tolles Konzept wird hier im Endverstärker auf die Spitze getrieben!!

Und dachte ich bisher, dass der Endverstärker das am wenigsten wichtige Teil der Kette ist, wurde ich nun überdeutlich eines Besseren belehrt.

Schaut man sich nun die Klirrfaktorkurven, den Frequenzgang mit einem Audioanalyser an, ahnt man, woher der tolle Klang kommt……

Auf eine Grundsatzdiskussion möchte ich mich hier gar nicht einlassen, da für mich das klangliche Ergebnis zählt.

Und da hat diese Endstufe alles in den Schatten gestellt, was ich bisher an eigener Anlage gehört habe.

Dankeschön:

Mein Dank und Kompliment geht an dieser Stelle an Frank Blöhbaum, den Entwickler und Erfinder des MTA Konzeptes, und an Björn J., der mich mit einigen – entscheidenden – Tips versorgt hat.

Ebenso ein Dankeschön an Fa. Reinhöfer und Herrn Beyer, der mir hilfreiche Tips gegeben hat. Die Ausführung der AÜT und des Netztrafo ist vorbildlich inclusive einer hervorragenden Beschriftung!!

Und last but not least: Michael Münch für die wunderbare Ausführung der Netzteilberechnung auf einer der zahllosen lesenswerten Seiten des Audionisten.

Für alle Kaufinteressierten von Fertiggeräten:

es können Fertiggeräte in den Ausführungen 15Watt, 30Watt und 50Watt Leistung (jeweils an 4 und 8 Ohm) aus erster Hand vom Entwickler und Erfinder erworben werden (Kontaktaufnahme per mail)!!

Dortmund, 10.2.2018

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