Manchmal kommt man sowohl bei „Fertig“-Geräten als auch bei Selbstbaugeräten bezüglich der Eingänge und Ausgänge an Grenzen.
Insbesondere ein Tape-Out Ausgang ist heute oft nicht mehr vorgesehen.
Betreibt man aber höherwertige Bandgeräte, ist es der berühmte „Blick in die Röhre“.
Also ist eine Eigenentwicklung angezeigt, in diesem Fall ein Verteiler für Audiosignale.
Pflichtenheft:
– voll symmetrisch
– 9 Eingänge
– alle 9 Eingänge auf den nachfolgenden Vorverstärker schaltbar
– 9 Eingänge auf Tapeausgang UNABHÄNGIG von Eingangswahl schaltbar
– 3 Tape Ausgänge wahlweise schaltbar
– Mutingfunktion
– Umschaltfunktion auf single ended für Cinchsignale
– Fernbedienung oder
– manuelle Bedienung über Drehencoder/Taster
– optische Info über LED Anzeige
Das liest sich auf den ersten Blick komplex – und ist es auch!
Es werden Karten entworfen (eagle Ver.7), also eine modulare Bauweise.
Die 9 Eingänge verteilen sich auf 4 Karten, die pro Kanal mit 2 Relais versehen sind.
Die Karten habe ich auf der stepcraft gefräst und genau auf die Rückseitenöffnungen abgestimmt. Millimeterarbeit!!
Ausgangsseitig wird die Karte mit Mutingrelais und einem Relais für den SE Modus bestückt (hier wird das „cold-Signal“ des XLR Signals auf Masse geschaltet).
Auf der Tapekarte sitzen 3 Ausgänge. Vor diesen Ausgängen wird mit dem AD712 ein Impedanzwandler gesetzt, der den Preline-Ausgang UNBELASTET lässt.
Die Steuerung der insgesamt 45 Relais erfolgt über einen Arduino Mega 2560, bei dem den digitalen ports ein ULN2803 als Darlingtonarray nachgeschaltet ist.
Die optische Anzeige erfolgt über eine übersichtliche und farbliche gestaltete LED Anzeige in der Frontplatte.
Die obere (grüne) Reihe zeigt den geschalteten Lineausgang.
Die mittlere Reihe (rot) die Leitung Eingang auf Tapeausgang.
In der unteren Reihe links Mute und SE-Modus(blau) und rechts 3 Tapeausgänge (wieder rot).
Dies setzt eine passgenaue Abstimmung der LED Anordnung mit der Frontplattenbohrung voraus.
In gleicher Weise wird ein kleineres Modul rückseitig der Frontplatte montiert, dass die Betriebsspannungsanzeige und den IR Empfänger (TSOP) trägt.
Die Verbindung dem Arduino setzt eine Adapterplatine voraus, in die der Arduino von unten (nicht sichtbar) eingehängt ist.
Alle Module sind über „flatkabel verbunden“, die Signalwege sind aber kurz gehalten und über geschirmte Kabel realisiert.
Etwas umfangreicher gestaltete sich die Programmierung, da wesentlich mehr Routinen laufen, als Drehencoder/Taster vorhanden sind. Also Mehrfachbelegung von mechanischen Bauteilen.
Der linke Drehencoder schaltet die Prelineausgänge, bei Druck wird gemutet.
Der rechte Drehencoder schaltet eine beliebige Signalquelle auf den Tapeausgang.
Bei Druck auf den rechten Drehencoder kann einer der 3 Tapeausgänge angewählt werden.
Der Druck beider Drehencoder gleichzeitig schaltet den Prelineausgang in den single ended Modus.
Als kniffelig stellte sich die Programmierung der IR Fernbedienung dar, da ich „auf gleichem Kanal“ senden will, wie den der Prelinebedienung (XP-30).
Aber auch das klappt. Es wird eine Farbtaste (analog der LED Anzeige) vorgewählt und dann ganz normal bedient.
Mit Geduld und Spucke fängt man eine Mucke!
Und nun habe ich alle Geräte schön gebündelt und kann einfach und bequem die Quellenwahl betreiben und bei Bedarf aufzeichnen (vom Tuner) oder auch mal von Bandgerät zu Bandgerät kopieren.
Eine feine Sache!
Und so schaut die Eingangs-/Ausgangswahl konkret aus:
Eingang:
- 1. SXONO Phonovorstufe
- 2. DAC
- 3. EMT139 Phonovorstufe
- 4. CD Player
- 5. Tuner
- 6. AUX
- 7. Studer A810 Tape
- 8. Studer A710 Cassette
- 9. Revox PR99
Ausgang:
- 1. Studer A810 Tape
- 2. Studer A710 Cassette
- 3. Revox PR99