Thorens TD147 – Motoroptimierung

Kürzlich erhielt ich eine mail eines Besitzers eines Thorens TD 146 mk V (elektronisch und motormässig dem TD147 entsprechend), der sich das Sinusnetzteil für seinen Plattenspieler gebaut hatte, und wissen wollte, wie dieser am Thorens TD147 optimal einzusetzen ist.

Original Stromlaufplan des TD147, copyright Thorens

 

Häufiger wird ja „nur“ das Standard-Steckernetzteil des Thorens ersetzt, um eine bessere Stromversorgung zu erzielen.
Bereits der Einsatz ein solch viel besseren Netzteils verbessert die Laufruhe hörbar, aber mit einem relativ kleinen Eingriff am TD147 kann noch weiter optimiert werden und ein Umschalten der Geschwindigkeit alleine auf Motorbasis – also ohne mechanisches Umlegen des Riemens – erfolgen.

Dazu einige theoretische Vorbemerkungen. Im Thorens der Serie TD147 und auch 146 ist ein sogenannter Kondensatormotor verbaut. Also ein Synchronmotor mit 2 Phasen und 16 Polen und Hilfkondensator.
Diese Phasen eziehlen Ihre 16V Wechselspannung einerseits aus dem Steckernetzteil und andererseits aus einer Hilfphase, die im Falle des Thorensmotors aus einem 0,47uF Folienkondensator besteht.

Nun altern diese Kondensatoren und das Konstrukt ist immer eine (allerdings gut funktionierende) Behelfsmöglichkeit.

Photo: Jonas Sp./Berlin: oben rechts der Kondensatormotor, unten links der Haltemagnet, oben die Platine mit dem grünen Hilfskondensator

 

Da nun mit dem „Sinusnetzteil“ 2 sehr saubere und einstellbare Sinusspannungen zur Verfügung stehen, darf dem Motor die Hilfskonstruktion genommen werden.
Da in der Restauration immer das Prinzip gilt, möglichst wenig am Spieler selber zu ändern, habe ich mit dem Anwender und mailschreiber folgendes ausgetüftelt:

– es wird eine 2. Steckerbuchse (3 polig) am Thorens montiert, die die beiden Phasen der Sinusspannung und das gnd-Potential einschleift
– die Originalplatine des Thorens bleibt unberührt!!
– die 4 Speisekabel am Motor werden abgezogen und isoliert im Spieler belassen

Photo: M.Stute: die kleine Hilfplatine. Links der Anschluss des Relais an den Haltemagneten, unten die Einspeisung des Sinusnetzteils mit 2 Phasen, oben die 4 Motoranschlüsse


– auf einer Platine von 50 x 33mm wird ein zweipoliges Umschaltrelais mit Schutzdiode verbaut, dass seine Speisespannung vom Haltemagneten des Thorens bezieht
– ein 4 adriges Kabel wird mit Kabelschuhen konfektioniert, die auf den Motor gesteckt werden

Damit bleiben alle Ursprungsfunktionen des Spielers erhalten, aber die entscheidende „Krücke“ ersetzt:
das Umschalten auf 45 U/Minute erfolgt von aussen elektronisch – und nicht mehr mechanisch über das Schalten des Riemens.

Ergebnis: hier lasse ich den Anwender in Kürze zitieren.

Hier eine der Mails Ende April aus Berlin:

Ich habe bisher keine Schwankungen feststellen bzw. hören können
 
Einen Riesen Dank nochmal! Dein Support und im Speziellen dein Board bewirkt Wunder. Der Thorens klingt Klasse und läuft butterrund.
Nun gibt es glaube ich nur noch ein Upgrade das Sinn macht und das wäre die Nadel, ………

 

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