EMT139 Version 2 – Phonovorverstärker mit eingebauten Übertrager und Mehrfacheingang

Läuft ein Baustein richtig gut, konkurriert er natürlich in der Zweitanlage um den Platz mit den vorhandenen Mitbewerbern – so auch der bereits einmal gebaute EMT139 Phonovorverstärker..
Und da ich genau in dieser Kette sehr gerne mit dem EMT TSD15 Tonabnehmer höre, bot es sich an, die notwendigen Übertrager direkt zu verbauen.

Ausserdem bietet ein Zweit- oder Drittaufbau immer die Möglichkeit, Kleinigkeiten zu verbessern und zu optimieren.
So auch hier. Diesmal war es aber mehr das Design und die zentrale Masseführung, an der ich gebastelt habe.

EMT139-ver2

Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Das Gerät ist völlig brummfrei, und das Rauschen der Röhren höre ich erst bei schmerzhaft weit aufgedrehten Lautstärkeregler.

Zu den Vorzügen der umschaltbaren Schneidkennlinien brauche ich nichts mehr zu schreiben, selbst in der XONO Szene hat es sich ein bisschen herumgesprochen …… Und die bauen ja nun wahrlich gute Vorverstärker!

Auf folgende Details habe ich Wert gelegt:

  1. Fräsen der Front und Rückseite:
    Jahrelang habe ich mir an den Einstellungen des 0,1mm Gravierstichels die Zähne ausgebissen und diesmal so lange experimentiert, bis ich ein sauberes Bild hatte.
    An der Stepcraft auf 24000 U/Min laufen lassen, Vorschub gaaaaanz behutsam 40mm/Min, max. 0,25mm tief und IMMER UNTER SCHMIERUNG (Farnell) (Zustellung 0,1mm  -also 2,5 Durchgänge).
    Erst damit gelang mir ein sauberes Fräsbild der eloxierten Massivfront. Die frische Fräsung habe ich dann mit einem tool aus dem Fotobereich „ausgelegt„, dass nur das frisch gefräste Aluminium schwarz färbt.
    Fräsbild stepcraft EMT139-ver2
    …ausgelegte Fräsung der Beschriftung mit „venetian creme“
  2. Durchgehende Gehäuse-Masse-Führung:
    Problem der Hifi2000 gehäuse ist das sehr harte und perfekt isolierende Eloxat.
    Es muss an allen Kontaktstellen zwischen Seitenteile, Front, Rückseite, Boden und Deckbleche das Eloxat beseitigt werden, um ein komplett leitendes Gehäuse zu haben.
    Auch Zahnscheiben helfen, einen sauberen Massekontakt herzustellen.
    Zahnscheibe Eloxat Isolierung
    ….der zentrale Gehäusemassepunkt
    Dies ist aus Sicherheitsgründen und Schirmungsgründen unabdingbar.
    Der Schutzleiter wird dann DIREKT auf den zentralen Gehäusemassepunkt gelegt. Dieser wird dan über einen 2W 100 Ohm Wiederstand gegen die elektrische Masse „tiefgelegt“.
    Der zentrale elektrische Massepunkt ist der Minuspol des Ladekondensators im 300 Volt Anodennetzteil.
  3. Das Buskonzept der Umschaltung:
    dies habe ich modifiziert und verwende jetzt liegende steckbare Platinen. Das ist mechanisch stabiler.
    Es kann wzischen 5 Eingängen umgeschaltet werden:
    – 2 x MM direkt auf die EMT139
    – 1 x MC auf einen eingabuten headampverstärker
    – 1 x MC über externen Übertrager
    -1 1x SYMMETRISCH auf EMT Übertrager für EMT TSD15 Systeme

Optisch, mechanisch und technisch gefällt mir das prima, hörtechnisch für mich DER perfekte Phonovorverstärker.

LED Freiverdrahtung
freiverdrahtete LED Anzeige

Auf die Möglichkeit der mikrokontrollerbasierten Steuerung habe ich verzichtet, um das Gerät nicht zu „überfrachten“.

Eloxat Fräsen Schrift Cinch
Rückseite und Anschlussfeld Cinch/symmetrisch XLR – gefräste Beschriftung

Die Einstellung von Abschlusskapazitäten (MM) erfolgt ebenso wie die Widerstandsanpassung (MC) über DIP Schalter bei geöffneter Deckplatte.

Bus Karte EMT139-ver2
….die Bus-Karte – li Huckepack-Aufnahme für Übertrager und/oder headamp
EMT Übertrager
…EMT Übertrager für TSD15 und symmetrische Verkabelung (EMT948)
….gestecktes Modul – re MM Eingänge mit schaltbaren Abschlusskapazitäten von 47pF bis 360pF

Das Schalten der Eingänge erfolgt erst unmittelbar VOR dem Eingang in die eigentliche EMT139 Platine. Das können die kleinen Omronrelais sehr gut!!

headamp mit anpassbaren Widerstand-Abschluss

Damit dürfte an der DIY Front zum Thema Phonovorverstärker bei mir länger nichts mehr fällig sein!

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